So vermeidest du, dass der Streit mit deinem Kind eskaliert

Hast du dich schon einmal gefragt, warum ein Streit mit deinem Kind oft eskaliert?

Hand aufs Herz: Wie oft hättest du, im Nachhinein gesehen, die ein oder andere Eskalation vermeiden können?

Manchmal gehen unsere Gefühle mit uns durch, weil wir uns gekränkt, nicht respektiert und wenig wertgeschätzt fühlen. Aber achtest du denn darauf, die Gefühle deiner Kinder mit bestimmten Aussagen nicht zu verletzen und ihre Integrität zu wahren?

Hier bekommst du einen Überblick der häufigsten Ursachen darüber, warum ein Streit mit deinem Kind eskaliert und was du dafür tun kannst, um dies zu vermeiden.

Ursachen von Streit und wie du dem vorbeugen kannst

Streit eskaliert – Grund #1: Bewertung einer Situation mit anschließender Kritik

Dein Kind hat etwas getan, was für dich nicht okay oder wünschenswert ist?

Wir Menschen unterziehen jede Situation im ersten Moment einer persönlichen Bewertung. Wir sortieren in: Gut/Schlecht, Hilfreich/Hinderlich, Nützlich/Unnützlich.

Das führt dazu, dass in manchen Momenten ein bestimmtes Verhalten deines Kindes in dir Wut, Traurigkeit, Ärger oder Enttäuschung auslöst. Wenn in solchen Situationen diese Emotionen sehr stark in den Vordergrund treten, läufst du Gefahr, dass du eine sehr vorwurfsvolle Art der Kommunikation wählst. Dann fallen vielleicht ähnliche Sätze wie: „Warum kannst du nicht einmal machen, was ich dir sage?!“, „Kannst du nicht aufpassen?!“, „Du machst das gerade völlig falsch!“ „Schalt mal dein Gehirn ein!“ usw. Die Worte sprudeln völlig unbedacht und unkontrolliert heraus und es wird immer schwerer zu verhindern, dass ein Streit mit deinem Kind eskaliert. Vor allem weil Vorwürfe immer mit voller Wucht die Identität eines Menschen treffen.

Wie kannst du stattdessen reagieren?

In erster Linie ist es wichtig, immer – wirklich IMMER – zwischen der Persönlichkeit deines Kindes und seinem Verhalten strikt zu trennen.

Ganz egal, was dein Kind in diesem Moment verbockt hat, darf es nicht das Gefühl bekommen, dass es als „Person“ falsch ist sondern sein „Verhalten“ gerade von Nachteil ist.

Ein konkretes Beispiel dazu:

Ein Kind lässt aus Unachtsamkeit ein mit Wasser gefülltes Glas fallen.

Du kannst nun nach erfolgter Bewertung dieser Situation (Glas zerspringt – Boden nass – zusätzliches Geschäft durch Putzen obwohl es gerade viele andere Dinge zu tun gibt) kritisierend reagieren: „Oh Max! Pass doch mal auf! Ständig träumst du nur rum! Fang endlich an zu kucken, wo du hinläufst!“ und damit den Grundstein für einen Streit mit Eskalationspotential legen.

Oder du hältst kurz inne, bleibst wertfrei, trennst Verhalten vom Kind, welches in diesem Moment sicher keine böse Absicht hatte und fragst erst mal: „Hey Max, alles okay bei dir? Du siehst zurzeit öfter etwas verträumt aus. Beschäftigt dich gerade irgendetwas?“

Erkennst du den Unterschied? Im ersten Fall ist eine Abwehr des Kindes schon vorprogrammiert. Je nach Persönlichkeit wird es sich entweder lauthals zur Wehr setzen und die Situation eskaliert oder es zieht sich zurück und verkriecht sich in seinem Gefühl, nicht „richtig“ für dich zu sein!

Im zweiten Fall hingegen, wird sich dein Kind höchstwahrscheinlich aufgehoben, wertgeschätzt, gesehen, geliebt und sicher fühlen, weil es weiß, dass es auch mal einen Fehler machen darf und seine „volle Wertigkeit“ dennoch behält. Zudem verstärkt es das Vertrauen zu dir. Es wird das nächste Mal automatisch achtsamer mit seinem Getränk umgehen.

Streit eskaliert – Grund #2: Manipulation

Dieses Wort hören wir nicht gerne und verbinden es sofort mit etwas Schlechtem. Dennoch bedienen wir uns regelmäßig an diesem Instrument, nämlich dann, wenn wir unseren Kindern Strafen androhen oder mit Belohnungen locken. Auch Bewertungen gehören dazu: „Wenn du das soundso machst, dann musst du damit rechnen, dass keiner mehr was mit dir zu tun haben möchte!“ Wir bedienen uns an diesem Mittel immer nur dann, wenn wir merken, dass sich unsere Kinder dagegen sträuben, unsere Erwartungen zu erfüllen. Natürlich ist mit jeder Erwartung an unsere Kinder immer eine positive Absicht unsererseits verbunden – schließlich wünschen wir ihnen das Beste! Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass wir sie damit dazu bringen etwas zu tun, was uns gut fühlen lässt und nicht sie.

Klingt hart? Ich weiß, das tut es! Doch in der Manipulation liegt eben ein großes Potential für einen Streit mit deinem Kind. Denn Druck erzeugt Gegendruck. Was passiert nämlich, wenn das Kind entscheidet, etwas nicht zu tun? Und wie wirst du reagieren, wenn dein Kind bei jedem deiner Wünsche auch seine Wunschliste auspackt?

Wie kannst du stattdessen reagieren?

Es wird immer wieder Bereiche und Situationen im Leben geben, in denen unsere Kinder aufgrund von mangelnden Erfahrungen tatsächlich kooperativ sein müssen, weil das sonst verheerende Folgen für sie haben könnte.

Beispiel: Morgens aufstehen, um in die Schule zu gehen.

Hier lohnt es sich immer wieder, zuerst standhaft zu bleiben und klare Grenzen zu zeigen und mit ihnen in einem ruhigeren Moment ins Gespräch gehen und ihnen bewusst machen, warum es wichtig ist, dass sie mitmachen und welche Konsequenzen es haben könnte, wenn sie es nicht tun.

Keinesfalls sollte man ihnen Geschenke versprechen. Der Trick „verreckt“ spätestens, wenn sie älter sind und sie dann ohne Obolus gar keinen Finger mehr rühren wollen.

Es gibt jedoch auch genügend Bereiche und Situationen, in denen wir unseren Kindern durchaus mehr Eigenverantwortung zutrauen können und sie ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen lassen können. Zwar können diese auch Konsequenzen mit sich bringen, aber wir können uns hierbei immer wieder die Frage stellen: „Kann ich diese Konsequenz verantworten und birgt sie vielleicht sogar etwas Lehrreiches für mein Kind?“ Wer hat sich nicht mal „an einer heißen Herdplatte“ verbrannt und daraus den Schluss gezogen, das nächste Mal doch etwas mehr auf Mama und Papa zu hören? 😉

Fazit

Natürlich gibt es noch viel mehr Ursachen für Zwist und Streit in der Familie. Aber bei all meinen Elterncoachings ist mir aufgefallen, dass diese Beiden der häufigste Grund dafür sind, dass ein Streit mit dem Kind eskaliert.

Die gute Nachricht ist, dass sich dies mit etwas Übung, Disziplin und Good-Will deutlich reduzieren lässt und dadurch eine große Portion Gelassenheit ins Familienleben einziehen kann. Das Zauberwort lautet hier: Verständnis für sich und sein Gegenüber. Und auch wenn es dir am Anfang Schwierigkeiten bereitet, eine neue Sichtweise einzunehmen und geduldiger zu reagieren, möchte ich dich dazu ermuntern und bestärken, auf jeden Fall dranzubleiben und es immer wieder auszuprobieren. Du wirst nämlich irgendwann überraschenderweise feststellen, dass es leichter wird!

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Hey, ich bin Rosi
und ich bringe mehr Gelassenheit in deine Welt!

Als ausgebildeter Familiencoach mit Schwerpunkt „GELASSEN.ElternSein“ möchte ich Eltern unterstützen, zu einem entspannteren Familienleben zu gelangen. Mehr Miteinander statt Gegeneinander, weniger Stress im Alltag und ein authentisches Leben nach eigenen Maßstäben sind die Voraussetzungen für mehr Gelassenheit im Leben. Lerne mich und meine Arbeit kennen.

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